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TPLO

Tibial Plateau Leveling Osteotomy (TPLO) bei Kreuzbandriss

Die TPLO wird bei Hunden mit Kreuzbandriss angewandt. Das vordere Kreuzband verhindert normalerweise eine Vorwärtsbewegung der Unterschenkelknochen in Relation zum Oberschenkel. Beim Riss des vorderen Kreuzbandes verschieben sich Unterschenkel- und Oberschenkelknochen gegeneinander, wenn der Hund den Fuß auf den Boden setzt. Dadurch kommt es zu Schmerzen, Lahmheit, Knorpelschäden und mit der Zeit zur Zerstörung des (in vielen Fällen bereits vorgeschädigten) Kniegelenkes durch eine Arthrose.

Traditionelle Operationsmethoden haben zum Ziel, das gerissene Band durch ein Ersatzband aus körpereigenem Gewebe oder Faden zu ersetzen. Das Ziel der TPLO hingegen ist nicht der Ersatz des Bandes. Bei dieser Methode wird im Unterschenkel ein Knochenschnitt durchgeführt. Anschließend wird der Knochen so umgestellt, dass Ober- und Unterschenkel sich nicht mehr gegeneinander verschieben, wenn Hund das Bein belastet. Der Unterschenkel wird mit einer speziellen Knochenplatte (TPLO-Platte) und Schrauben stabilisiert. Die beiden Knochenenden heilen dann in der neuen Position zusammen. Die Operation eignet sich besonders zur Versorgung großer Hunde, bei denen Ersatzbandtechniken auf Dauer oft nicht ausreichend stabil sind. In den meisten Fällen kommt es nach einer etwa zwei- bis dreimonatigen Rekonvaleszenz zu einer deutlichen Verbesserung der Lahmheit, oft sogar zu einem völligen Abklingen.

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Abb. 1: Durch die Schrägstellung (x) der Gelenkfläche zur Längsachse des Unterschenkelknochens entsteht eine nach vorne gerichtete Kraft ("vorderer Tibiaschub", Pfeil). Normalerweise wird diese Kraft durch das vordere Kreuzband ausgeglichen. Beim Kreuzbandriss führt sie hingegen zu einer Verschiebung des Knochens, sobald der Hund das Bein belastet.  Abb. 2: Nach der TPLO steht die Gelenkfläche nicht mehr schräg zur Längsachse. Ein "vorderer Tibiaschub" tritt nicht mehr auf. Der Unterschenkelknochen verschiebt sich bei Belastung nicht mehr nach vorne.