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Neurologische Allgemeinuntersuchung

Zuerst steht am Anfang immer die ausführliche Erhebung des Vorberichtes, der gerade bei chronischen, langsam ablaufenden Krankheitsbildern sehr wichtig sein kann. Dieses Gespräch mit Ihnen benötigt Zeit. Und diese Zeit nehmen wir uns. Sehr hilfreich ist es bei Erkrankungen, deren Symptome nur periodisch, zeitweise auftreten, mit dem Smartphone oder der Videokamera zu Hause in der gewohnten Umgebung aufzunehmen. Das gibt dem Untersucher einen objektiven Einblick in die von Ihnen beobachteten Symptome.

Die Allgemeinuntersuchung ist die Basis, gefolgt von einer ausführlichen und immer kompletten neurologischen Untersuchung. Dabei wird das Verhalten bei uns in der fremden Umgebung und deren Wahrnehmung, die Bewegungsfähigkeiten, die Funktion der einzelnen Nerven und deren Reflexe getestet. Dafür ist nur eine einfache Ausrüstung nötig, die aber sehr wertvolle Hinweise geben kann. Für eine exakte Durchführung und Interpretation der Befunde ist sehr viel Erfahrung mit neurologischen Patienten von großem Vorteil. Nach der Untersuchung steht der von einer Funktionsbeeinträchtigung betroffene Teil des Nervensystems fest und eine Eingrenzung der möglichen Ursachen ist möglich.

Danach wird dann ein diagnostischer Plan aufgestellt, damit möglichst schnell eine exakte Diagnose gestellt werden kann.

 
 
 

Auf das gesamte Krankheitsspektrum bezogen sind neurologische Erkrankungen nicht so häufig vorkommend. Deswegen ist es um so wichtiger, sofort bei Verdacht einen erfahrenen Spezialisten hinzuzuziehen, damit irreversible Schäden vom Gehirn, dem Rückenmark und  den peripheren Nerven abgewendet werden können und den Tieren bleibende Probleme erspart bleiben.

Typische Erkrankungen des Gehirnes sind:

  • Entzündungen des Gehirnes und dessen Gehirnhäuten verschiedenster Ursache (Enzephalitis/Meningoenzephalitis)
  • primäre Epilepsie
  • Tumore des Gehirngewebes oder der Gehirnhäute (z.B. Gliom, Meningeom, Lymphom, Choriod-Plexustumor)
  • angeborene Missbildungen (Abiotrophie, Hydrocephalus)
  • degenerative Erkrankungen/Speicherkrankheiten
  • Schädel-/Hirntraumata nach Unfällen
  • Gehirninfarkte
  • Vergiftungen (z.B. Schneckenkorn, Drogen)

Typische Erkrankungen des Rückenmarkes sind:

  • Bandscheibenerkrankungen mit Vorwölbungen oder Vorfällen (Diskopathien, Wobbler, CCSM, CES, DLSS)
  • Rückenmarksinfarkte/-blutungen
  • Wirbelsäulentraumata nach Unfällen
  • Entzündungen (Myelitis)
  • Stauungen der Rückenmarksflüssigkeit (Hydro-/Syringomyelie)
  • Tumore des Rückenmarkes und der abgehenden Nerven
  • Rückenmarksdegenerationen

Typische Erkrankungen der peripheren Nerven sind:

  • autoimmune Entzündungen
  • infektiöse Entzündungen (z.B. Tetanus)
  • Vergiftungen (z.B. Botulismus)
  • Traumata nach Unfällen
  • Tumore
  • Speicherkrankheiten

Viele Erkrankungen sind sehr speziell und selten, da sie nur bei bestimmten Hunde- oder Katzenrassen vorkommen. Für immer mehr dieser Erkrankungen stehen genetische Untersuchungen zur Verfügung. Wir stehen weltweit mit den entsprechenden Speziallaboratorien in Kontakt.

Nach der Diagnostik und Diagnosestellung folgt die Therapie. Auch hierfür steht in der Kleintierklinik Bielefeld das komplette Equipment zur Verfügung.